Leave No Trace (US 2018)

Die USA als Land der vermeintlichen unbegrenzten Möglichkeiten hat offensichtlich etwas gegen Menschen, die diese Möglichkeiten im eher geringem Umfang einfach einmal ausloten. Vater und Tochter leben von der eigentlichen Gesellschaft überwiegend losgelöst, und es erweckt zunächst den Anschein, dass es auch so weitergehen kann. Leichte Parallelen zu „Captain Fantastic“ sind erkennbar, aber dieser Film ist von der Aussage her deutlich anders, hat eine ernstere Tendenz, wobei bei einigen Szenen auch geschmunzelt werden kann, und zeigt manchmal - fast schon dokumentarisch - das einfache Leben anderer Leute, die eher ein zurückgezogenes Leben führen (wollen). Die beiden Hauptdarsteller überzeugen mit einer spielerischen Leichtigkeit und erweisen ihrem (teilweise zukünftigen) Beruf so alle Ehre. Das Ende der Handlung ist sehr konsequent, mutig und unterscheidet sich auch darin von dem anderen Film. Die Musik hält sich im Hintergrund, was ich als sehr wohltuend empfunden habe.